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Unsere Stuten haben sich ja generell schon immer ein bisschen abgesprochen, was das fohlen angeht. Da kommt es gelegentlich mal vor, dass unsere Geburtshelfer von einem Pferd zum nächsten hetzen und mit zwei Tierärzten als Einsteller haben wir auch die Versorgung immer gesichert. Aber manchmal treiben sie uns dann schon wirklich an den Rand der Verzweiflung. Der 13. April (ein Montag, zum Glück kein Freitag) war so ein Tag. Vier Stuten hatten Termin, fünf zeigten ab dem Frühstück deutliche Geburtsanzeichen. Ab da war klar, dass an jenem Tag aber auch wirklich niemand zur Ruhe kommen würde.
Im Endeffekt machte Nessie (Clytaemnestra EA) dann das Rennen um den ersten Platz. Die Victorian Warmblood-Stute ist mittlerweile 6 Jahre alt und bekam ihr erstes Fohlen, dafür hat sie alles aber wirklich geschickt gemeistert. Vielleicht erinnert sich noch jemand daran, dass Nessie sich in frühester Kindheit einen Griffelbeinbruch zugezogen hat, als sie zwischen streitende Mutterstuten geriet. Der Bruch ist zum Glück sehr gut verheilt und heute merkt man ihr überhaupt nichts mehr an, aber recht lange schien sie aufgrund ihres Handicaps ihren Gleichaltrigen in der Entwicklung hinterher zu hängen. Als wollte sie das alles wettmachen, begann sie dann 3 1/2-jährig plötzlich quasi von heute auf morgen wie wahnsinnig zu schimmeln und heute ist sie mit ihren 6 Jahren schon so reinweiß wie manche unserer 15-jährigen Lipizzaner nicht. Nessie ist ein Victorian Warmblood aus dem Buch C, also erster Generation, wurde vom Victorian Horse Council mit einer Bronzeprämie ausgezeichnet und schrammte in der All Sim Dressage Association und damit auch im Vesländischen Register ganz knapp an der Prämie vorbei. Ihr Vater war der Prämienhengst Conversano Rosa, der selbst Nicht-Lipizzaner-Fans wohl ein Begriff sein dürfte. Ihre Mutter Querubina ist eine Trakehnerstute, die sowohl im Sport als auch in der Zucht auf zahlreiche Erfolge blicken kannn.
Gedeckt wurde Nessie für ihr erstes Fohlen vom ebenfalls noch sehr jungen und unerfahrenen Hengst Endymion EA. Auch Endymion ist ein Victorian Warmblood aus dem Buch C und mit seinen 4 Jahren noch ein richtiges Baby, auch wenn er ebenfalls sehr schnell schimmeln möchte. Er ist im Wesen recht barock - also eher spätreif - im Gebäude aber eine gute Mischung und gibt dadurch ein kräftiges Sportpferd mit genügend Substanz ab. Endymion entstammt einer von uns mit besonders viel Spannung erwarteten Anpaarung: Sein Vater Eisenherz und seine Mutter Milana bekamen vom Victorian Horse Council jeweils 47 Punkte bei ihrer Zuchtzulassung - so ziemlich die besten Ergebnisse, die ein Pferd einer Ursprungsrasse haben kann. Leider ist es wohl wahrscheinlich, dass wir nie erfahren werden, was die Richter vom VHC zu diesem gelungenen Hengst sagen werden, aber für uns ist er jedenfalls etwas ganz Besonderes. Sportlich hat Endymion sich bisher noch nicht wirklich hervorgetan - wie gesagt, er ist eher spätreif - aber er wird gelegentlich von unserer Hexe in Dressurpferdeprüfungen der Klasse A vorgestellt und konnte in einem von drei Starts bereits einen zweiten Platz mit nach Hause bringen.
Ein Fohlen aus der Anpaarung zweier VWB-Cs ergibt dann ein Victorian Warmblood im Buch B und genau das ist unsere Ilione EA. Diese langbeinige Stute mit exakt 50% Lipizzaner- und Trakehneranteil und den leicht überdimensionierten Leistungsohren ist eine spannende Kombination aus ihren Eltern. Sie ist nicht ganz so typvoll wie manch eines von den reinrassigen Fohlen, aber sie ist sehr aufgeschlossen, freundlich und zeigt schon jetzt (mit knapp 2 Monaten) sehr gut getrennte Gänge, mit denen sie sich direkt auf einer Fohlenschau präsentieren könnte. Bisher ist aber nichts dergleichen geplant und Ilione kann vergnügt auf der Koppel mit den anderen Fohlen toben. Ihre Mutter ist jedenfalls mit einem Vollgeschwisterchen tragend und wir sind sehr gespannt auf die Wiederholung der Anpaarung.

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