Auf den ersten Eindruck wirkt Harlekin, als würde ihm ein Clown innewohnen. Die Blesse erweckt den Anschein, er hätte einen Knick im Gesicht. Kommt er dann näher, verschwindet dieder Eindruck wieder und es bleiben die freundlich strahlenden Augen übrig. Im Prinzip ist Harlekin ein Chameur: Er weiß, was das Publikum sehen will und bietet es an. Im Umgang kann er ein wahres Lämmchen sein, doch dieses Bild vergeht schnell in Hengstmanieren, wenn er einer rossigen Stute begegnet. Dort ist er seinem Vater garnicht unähnlich, er wir sehr besitz- und platzergreifend, sobald er die Möglchkeit sieht, eine Stute zu beeindrucken. Man sollte schon ein bisschen Erfahrungen für Hengste mitbringen, ehe man sich mir Harlekin in unbekannte Gewässer wagt. Unter Sattel ist der Braune ein Schmuckstück. Von beiden Seiten bekam er die Dressurveranlagung in die Wiege gelegt und das nicht zu knapp. Dennoch ist er kein Selbstläufer, achtet der Reiter mal nicht drauf, so geht hier man die Spannung verloren oder da hebelt er sich aus einer Kurve geschickt raus. Packt man ihn zu grob an, blockt er komplett. So unvorsichtig er auch manchmal mit seinem Menschen umgehen mag, man darf es ihm auf keinen Fall mit gleicher Münze heimzahlen, denn das rächt sich immer sofort.