Cobara ist eine sehr charakterstarke Stute mit einer ganz schönen Portion Temperament. Für Kinder und Anfänger ist sie absolut ungeeignet und selbst für fortgeschrittene Reiter stellt sie eine Herausforderung dar. Auf der Koppel wie auch unterm Sattel will sie immer in Bewegung sein und geht manchmal auch in die Luft, wenn sie sich nicht sofort austoben darf. Es dauert eine Weile, bis sie sich an einen Menschen gewöhnt hat und sich nicht vor jeder Bewegung erschreckt. Zwar sollte man sie nicht für bösartig halten, aber die Gelassenheit im täglichen Umgang fehlt ihr auch im Alter noch. Je mehr Zeit sie mit einer einzelnen Person verbringt, desto mehr stellt sie sich jedoch auf diesen Menschen ein und wird in dessen Gegenwart auch zunehmend ruhiger. Während die ersten Wochen meist holprig sind, kann sich nach ein paar Monaten schon eine Besserung einstellen und nach ein bis zwei Jahren intensiver Arbeit wird die Cobra, wenn die Chemie stimmt, wie ein Schoßhündchen. Sie vergisst auch ehemalige Bezugspersonen nie und erkennt ihre menschlichen Freunde schon aus der Ferne.

Anderen Pferden gegenüber ist sie recht zickig. Sie ist nicht wirklich dominant, lässt sich aber auch nichts gefallen und kann, wenn es um Futter, einen ruhigen Schlafplatz oder die Aufmerksamkeit eines Menschen geht, zu einer Furie werden. Sie sucht sich ihre Pferdefreunde sehr sorgfältig aus, wird menschliche Gesellschaft jedoch immer vorziehen. Auch Fremde muss sie auf der Weide eingehend untersuchen und ist dementsprechend leicht einzufangen.
Beim Training ist sie immer motiviert, wenn nicht sogar immer ein wenig übermotiviert. Bevor sie sich nicht verausgaben konnte, ist an ein vernünftiges Training gar nicht erst zu denken und oft ist es sinnvoll, sie erst an der Longe ein paar Bocksprünge vollführen zu lassen, bevor man sich in den Sattel schwingt. Die Cobra hat sehr viel Bewegung und einiges an Talent, sowohl für die Dressur, als auch für den Springsport. Ihr Herz schlägt jedoch für den Busch. Sie ist mit einer gehörigen Portion Mut gesegnet und macht auch vor angsteinflößenden Hindernissen nicht Halt. Am Sprung selbst ist sie eine tolle Lehrmeisterin, weil sie Hindernisse quasi mit Leichtigkeit überwindet, für Geländeprüfungen braucht sie aber dennoch einen sehr erfahrenen Reiter, da sie sich selbst ihre Kräfte nicht einzuteilen weiß und am liebsten von Anfang an Vollgas geben würde.

Auch für die Zucht wurde die Cobra als überaus tauglich bewertet. Die Richter des Vesländischen Pferderegisters verliehen ihr auf Grund ihrer sportlichen und züchterischen Leistungen die Staatsprämie und sie ist Mutter eines von der amerikanischen All Sim Eventing Association gekörten Prämienhengstes. Im Alter zeigen sich bei der Sportlerin allerdings auch schon erste Verschleißerscheinungen und ihre große Karriere hat sie hinter sich. Dennoch will sie natürlich nicht nur in der Box stehen und braucht sehr viel Auslastung in den verschiedensten Disziplinen, um zufrieden zu sein.