Den Abschluss macht heute einmal kein Schwarzbraunisabell. Wir bleiben auch in der Ponysparte und gehen zu den Haflingern. Hier brachte unsere Prämienstute Antalya LW am 22. April ihr erstes Fohlen zur Welt. Antalya wurde beim 2. Welmstädter Zuchttag als Reservesiegerstuten der Haflinger gekürt und holt seit Ende letzten Jahres mit Alexis ihre sportliche Karriere im Inland nach, nachdem sie zuvor vor allem auf internationalem Parkett zu bewundern war. Die Enkelin des berühmten Klees Adel Verpflichtet SE aus einer Avons Warino-Tochter überzeugt mit sportlicher Aufmachung und einer großartigen Einstellung. Sie möchte immer auf die andere Seite des Sprungs, nur in Sachen Linienführung und Tempo möchte sie manchmal mit dem Reiter etwas diskutieren, weshalb sie auch (noch) nicht für unsere Jugendförderung eingesetzt wird. Aber Talent und Wille ist definitiv da und wir werden sehen, wo ihr Weg sie im Frühjahr, wenn die Geländesaison wieder beginnt, noch hinführen wird.
Gedeckt wurde Antalya von unserem Routinier PS Kork. Kork ist mit seinen 18 Jahren schon ein alter Hase, ein Staatsprämienhengst und DREIFACHER Haflingerchampion in der Vielseitigkeit der Klasse L. Damit ist und bleibt er im Haflingerchampionat auch ungeschlagen, unser Kork wurde nämlich im Rahmen des letzten Championats aus dem Sport verabschiedet, um sich voll und ganz auf die Zuchtkarriere zu konzentrieren. Der Sohn des Elitehengstes Korbinian Ion beweist dessen vielseitige Vererbung, schließlich hatte sein Vater einen deutlichen Fahr-Schwerpunkt. Seine Nachkommen sind aber in quasi allen Bereichen des Sports unterwegs und als wir Kork von seinen Züchtern von der Ponyzucht Smaho übernahmen, hatten wir wirklich noch keine Ahnung, wohin das führen würde. Alexis wollte den Hengst zusätzlich zum Dressurtraining aber unbedingt ins Gelände nehmen und vor allem nach seinem Reservesieg bei Utsiktens Allround Pony (hinter Pippin) hielten wir das durchaus für eine gute Idee. Dass Kork später einmal die Spitze unserer Vielseitigkeits-Haflinger anführen würde, hatte wirklich absolut niemand gedacht, nicht einmal Alexis. Aber da sieht man einmal wieder, dass Abstammung nicht alles ist und ein Reiter mit einem guten Gefühl das versteckte Talent eines Pferdes hervorlocken kann. Und die beiden hatten so einen Spaß bei jeder Geländeprüfung, dass der Erfolg dann nur noch ein netter Zusatz war. Mit Nordika K ist auch bereits eine seiner Töchter unter dem Sattel und macht sich ausgesprochen gut, seine gleichaltrige Tochter Satine vom Sternhof startete bisher noch im Freispringen und wird dieses Jahr ihre ersten Turniererfolge mit Reiter holen.
Am 22. April, drei Tage vor dem errechneten Termin, wurden wir dann von Antalya erlöst: Sternhofs Krambambuli wurde geboren. Die Geburt dauerte zwar etwas länger und Antalya war danach ziemlich k.o., aber Stute und Fohlen waren wohlauf und Krambambuli (wie wir den nennen, sind wir uns nicht einig, manche sagen Krambi, andere Bambi und wieder andere Bully, das arme Pferd kennt sich vermutlich gar nicht mehr aus) war von Tag eins ein ganz schöner Frechdachs. Die Halftergewöhnung hat uns einige Nerven gekostet, denn wenn Krambambuli was nicht will, dann zeigt er das sehr deutlich - und eigentlich will er so gut wie nie das, was die Menschen von ihm wollen. Da wird gebockt, gestiegen, sich hingeworfen, ganz unvermittelt ausschlagen kann er auch sehr gut. Antalya war mit der Erziehungsarbeit ihres Wirbelwinds definitiv überfordert, ich glaub, die war richtig erleichtert, als sie wieder antrainiert wurde und immer wieder etwas Ruhe vor ihrem Sohnemann hatte und beim Absetzen erst. Kein bisschen hat sie nach ihm gerufen. Aber so ein starker Charakter kann eine Maidenstute auch mal wirklich an ihre Grenzen bringen. Ist bei Menschen ja auch nichts anders. Aber Krambambuli hat definitiv eine Präsenz, die man nicht so einfach ignorieren kann, und er bringt schon jetzt alles mit, was er später in der Vielseitigkeit brauchen wird. Naja, das mit der Kooperation mit dem Menschen müssen wir noch üben, aber aktuell kann er sich in der Junghengstgruppe Tag und Nacht nach Herzenslust austoben und die Hörner abstoßen und mittlerweile steht er sogar bei der Hufbearbeitung schon halbwegs ordentlich, wenn man davon absieht, dass er immer versucht, sämtliche Werkzeuge für sich zu beanspruchen. Gut, mit Krambambuli werden wir noch einiges an Arbeit haben, aber ich glaube, die Arbeit wird sich sicherlich lohnen.