Und damit kommen wir zum letzten Baby aus der Eingangsrechnung: Zwei Menschen, zwei Fohlen vom 13.3. und jetzt zwei Fohlen vom 14.3. Dabei handelt es sich um das erste Fohlen unserer Slabba (Slabhra Anghrá). Zugegeben, der Name ist etwas gewöhnungsbedürftig. Und eigentlich müsste es Slabhra An Ghrá geschrieben werden - es bedeutet nämlich "Chain of Love". Gut, wir denken jetzt am besten nicht zu sehr über die Bedeutung nach. Slabba kam damals mit unserem Emanuel Boer zu uns, der nach seiner Ausbildung ja auf einem Irish Sport Horse-Gestüt gearbeitet hat und dann direkt drei Pferde (seinen eigenen Hengst, einen Hengst für den Sternhof und eben Slabba) im Gepäck hatte, als er zu uns zurück kam. Mittlerweile ist Em nicht mehr wegzudenken, egal ob es im Springsport bis in die höchsten Klassen ist oder als Unterstützung in der Vielseitigkeitssparte. Slabba war dabei ein besonderer Glücksgriff. Sie ist vielleicht nicht die schönste oder korrekteste Stute, aber ein Traum zu reiten und das sage ich ausnahmsweise sogar aus Erfahrung: auf Slabba durfte ich nämlich selbst schon ein paar Sprünge bewältigen und ich bin eigentlich absoluter Stangenlegastheniker. Aber Slabba ist so lieb, so brav, so geduldig mit ihrem Reiter - ein perfektes Kinderpferd und aufgrund ihrer Größe hervorragend zum Umstieg vom Pony aufs Großpferd geeignet.
Jetzt darf sie aber natürlich erst einmal ihre Zeit mit ihrem ersten Fohlen genießen. Und der Vater dieses Fohlens ist kein geringerer als der Prämienhengst Coleman. Diesen beeindruckenden Kerl kennt mittlerweile wohl jeder, nachdem er seit letztem Jahr einen unglaublichen Auftritt nach dem anderen hingelegt hat. Mit seinen über 1000 Turnierpunkten ist er auch mehr als sporterprobt und siegte letztes Jahr beim Welmstädter Zuchttag in der Kategorie der Irish Horses. Und wir waren vom Fleck weg so begeistert von ihm, dass wir dieses Jahr gleich vier Fohlen von ihm bekommen - und nächstes Jahr gleich noch einmal so viele.
Den Anfang machte am 14.3. jedenfalls schon einmal ein "kleiner" Hengst: EA Fearanghrá (Fear An Ghrá - "Man of Love"). Fear ("Fe-ar" ausgesprochen, nicht wie das englische Wort für Furcht) brauchte noch etwas Zeit, um sich hübsch zu machen - wir hatten ihn nämlich schon seit dem 3.3. erwartet. Aber als er dann 11 Tage später geboren wurde und Slabba sich ganz liebevoll um ihn gekümmert hat, war die Welt in Ordnung. Als er zwei Tage später unserem armen Angelo einen Nussknacker verpasst hat, nicht mehr ganz so in Ordnung. Fear hat ein etwas überschäumendes Temperament und zeigt bisher leider wenig von der Geduld seiner Mutter. Er will sich immer zeigen, will immer Aufmerksamkeit, will immer im Mittelpunkt stehen. Mit den anderen Jungs auf der Fohlenweide liefert er sich spektakuläre Kämpfe, auch wenn er gerade bei den älteren öfter mal das Nachsehen hat. Aber das macht ihm nichts aus, für ihn ist jeder Tag ein neues Abenteuer und die arme Slabba kommt kaum hinterher und hat es mittlerweile auch endlich ein bisschen aufgegeben, ihn ständig behüten zu wollen und hat endlich zu ihrer üblichen Ruhe gefunden.