Die Mutter dieses kleinen Haudegens (und nein, so heißt er nicht, aber der Name stand durchaus zur Debatte und ist auch noch auf der Liste für ein Fohlen, das auch schon überfällig ist!) ist unsere Relina ZM. Relina begleitet uns schon sehr lange und hat durchaus nicht immer positive Schlagzeilen gemacht. Die Prämienstute mit der breiten Blesse ist definitiv nicht das einfachste Pferd und vor allem in ihren jungen Jahren war sie oft sehr schwer zu halten. Das musste auch ihre damalige Pflegerin Fiona erfahren, die in der Fachschule Brenndorf die Ausbildung gemacht hat. Die beiden mussten sich erst zusammenraufen, bis es wirklich klappen wollte. Aber Relina ist ein echtes Charakterpferd und auch wenn sie jetzt mit ihren 16 Jahren als Zuchtstute den Alltag etwas gelassener sieht, merkt man ihr das Feuer durchaus noch immer an. Ihre Abstammung ist voll mit eher alten Namen: Lord Lancers Rappido, Black Velvet, Clintord, Casander IR und die große Ana Karénina GN, auf deren Gedenkschau Relina natürlich ebenfalls vertreten war. Mittlerweile hat sie uns jetzt bereits das vierte Fohlen geschenkt - und bis auf ihren Erstgeborenen - Fangorn BF von Elitehengst Gins For Deeper Impact LW - sind alle bei uns geblieben.
Wie schon für 2019 wurde sie auch für dieses Jahr von Prämienhengst Humbug Sw besamt, der ja bekanntlich bei uns geboren, aber schon in utero an die Schauspielerin Flora Glau verkauft wurde. Mittlerweile ist Flora aber wohl mehr durch ihre Aktivitäten als Pressesprecherin für Vesland Racing, ihre Rennpferdezucht und ihren Sportpferdestall gemeinsam mit Erin Cavenaugh bekannt als durch ihre Schauspielerei - was keine Kritik sein soll, ihre Pferde sind einfach toll! Und Humbug ist sowieso ihr absolutes Aushängeschild. Vesländischer Bundeschampion, zweimal platziert im Bundeschampionat, Goldprämiert, Staatsprämiert, Diplomiert, Hengst des Jahres, erfolgreich in Amerika, Vesland und Schweden in Springen und Vielseitigkeit (und wer weiß, wenn Erin ihn mal wieder unter den Sattel bekommt, läuft er vielleicht Dressur auch noch!) Humbug stammt dazu ab vom einzigartigen Vollbluthengst WFF Honor The Truth, einem Vollbruder unserer WFF Limit the Truth, deren Fohlen ich ja erst letztens vorgestellt habe, und unserer Lambada B, die unter den Fachschülern tolle Erfolge geholt hat.
Houdini vom Sternhof hat dann vor zwei Jahren den Fohlenjahrgang eingeläutet und kommt sehr nach seinem Vater Humbug. Und er war auch schon in jungen Jahren sehr erfolgreich, vor allem konnte er als Jährling bei der Sandefelder Zuchtschau seine Kategorie für sich entscheiden. Aus dem kleinen Wicht ist mittlerweile ein schönes, edles Sportpferd geworden, das blütiger wirkt, als es seine Abstammung eigentlich vermuten lässt. Und jetzt hat Houdini einen Vollbruder. Humdrum vom Sternhof hätte eigentlich erst am 15., dem Montag nach den Hallenmeisterschaften, seinen Geburtstag gehabt. Aber wie das eben so ist, wenn fast der ganze Stall ausgeflogen ist, kommt alles anders und Relina nützte die Ruhe, um am 12., dem zweiten Tag der Hallenmeisterschaften, ihr Fohlen zur Welt zu bringen. Für die routinierte Stute war das natürlich alles kein Problem und Julie konnte dann nur noch bestätigen, dass alles gut gegangen war. Die Abzeichen hat Humdrum wohl eher von seiner Mutter geerbt, wobei ich ja finde, dass es aussieht, als hätte er eine Gans im Gesicht, deren Schnabel über dem rechten Auge endet. Eine wirklich spannende Zeichnung, die ihm gleich noch mehr Charakter verpasst. Dabei hat er davon ohnehin schon genug - bei seinen Eltern auch kein Wunder. Wo Houdini ein Charmeur und kleiner Schwerenöter ist, ist Humdrum eher einer, der mit dem Kopf durch die Wand will. Viel Geduld zum Schmusen hat er nicht und mit seiner Mama hat er auch keine Geduld, aber Relina wird ihn wohl noch anständig erziehen. Jedenfalls ist der kleine Quacks (so wird er wohl nicht heißen, aber diese Gans in seinem Gesicht lässt mich nicht los!) schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe und ich bin froh, dass das Wetter inzwischen so frühlingshaft ist, dass die Fohlen gemeinsam draußen toben können. Zu Beginn war er nämlich wirklich ganz schön anstrengend, als er noch nur unter Aufsicht nach draußen durfte.