Ricci Fights Back - ein ausdrucksstarker Name. Zu Beginn hatten wir ein wenig Angst, ein entsprechend störrisches Pferd vor zu finden, diese Angst löste sich aber schon in Luft auf, als wir ihn das erste Mal sahen. Ricci kam neugierig und aufgeschlossen auf uns zu, lies sich von uns halftern und von der Koppel führen als würde er uns schon seit Jahren kennen. Als der Proberitt dann auch noch klappte, war klar dass das unser Pferd ist. Auch in seiner neuen Heimat Kleemann, zeigt Ricci sich sehr offen und interessiert. Er ist für jeden leicht zu händeln und das Gezerre und Gerupfe am Strick, das wir von einigen unserer Ponyhengste kennen, würde Ricci nie einfallen. Er ist immer absolut aufmerksam und merkt jede noch so kleine Änderung in der Körpersprache seines Führers. Manchmal bleibt Ricci schon stehen, bevor einem selbst bewusst geworden ist, dass man ihm das Kommando dafür gegeben hat.
Unterm Sattel ist er sehr abwartend. Er nutzt die ersten paar Minuten, um seinen Reiter kennen und einschätzen zu lernen. Das macht er nicht nur bei neuen Reitern - auch Leute die er schon kennt werden jeden Tag abgecheckt, wie sie so drauf sind. Daher sollte man mit festen Zielen ins Training gehen, am Anfang etwas trödeln und sich später dann doch dazu entschließen, das man ein ordentliches Training will, kommt bei Ricci garnicht gut. Doch weiß man vorher schon Bescheid, so hat man beim Reiningtraining ein spritziges Pferd mit viel Vorwärtsdrang und im Gelände einen ruhige, aufmerksamen Kumpel.
Ricci ist ein so genanntes "Superhorse" das bedeutet, dass er in Reining, Trail, Pleasure und Western Riding gute Leistungen bringen kann, und damit auch gute Chancen in den "Superhorse"-Prüfungen hat. Seine Stärke liegt eindeutig im Reining, seine Schwäche hingegen in der Pleasure. Doch mit ausreichend Training zeigt er in allen Teilbereichen passable Ergebnisse.
Der Umgang mit anderen Pferden ist Riccis einzige wirkliche Schwäche. Er ist sehr auf Stuten fixiert und schon vorm Kauf warnte der Vorbesitzer uns, das Ricci eine gut umzäumte Koppel braucht. Und das Gehabe, dass er mitunter zeigt, hat uns das nochmal bestätigt. Er lässt keine Chance aus, sich zu präsentieren und den Stuten zu zeigen. Mit männlichen Pferden kommt er sehr schlecht zurecht, zwar provoziert er nie, geht aber selbst auf jede noch so kleine Provokation ein. Sprich mit einem Hengst, der keine Hengstmanieren zeigt, ist Ricci unproblematisch. Sobald der Konkurrent aber selbst ein kleiner Macho ist, muss man auch auf Ricci ordentlich aufpassen. Ein Koppelgang mit anderen Hengsten ist absolut ausgeschlossen. Aber auch unter den Wallachen, sucht er sich seine Freunde sehr genau aus. Hat er einen erstmal ins Herz geschlossen, wird er ihn in jeder Situation verteidigen und ihm zur Seite stehen. Mit dem falschen Wallach zusammen kann es aber durchaus zu brenzlichen Situationen kommen.