Kommen wir zu unserem kleinen Exoten. Naja, eigentlich ist es nicht "unser" Exot sondern der unserer Einstellerin Amie. Amie ist vermutlich vor allem den Working Equitation-Reitern bekannt, weil sie genau dort zuhause ist. Vor mittlerweile 4 Jahren kam sie mit ihrer Haflingerstute Hermine und ihrem Knabstrupperabsetzer zu uns und mittlerweile ist sie ein Teil unserer kleinen, aber feinen WE-Sparte rund um unsere Trainerin Evelyn Neubauer. Amies Mienchen wurde ursprünglich westernmäßig ausgebildet und dann von ihrer damals noch sehr jungen Besitzerin mit Evis Hilfe umgeschult. Im September 2016 wurde sie aufgrund ihrer Freundschaft mit Amies Hündin Ricki, die immer auf der Hafistute reiten darf, zum Pferd des Monats gewählt. Bei der Serie SAR II holte sie mit ihrer Reiterin den Sieg in der Stiltrail-Wertung der Klasse A und den Reservesieg in der Gesamtwertung. Auch außerhalb der Working Equitation waren die beiden gut unterwegs und gewannen nicht nur den gestriegelt Sonderpreis für den besten Haflinger der Klasse A im Süd-Ost-Cup, sondern auch direkt die ganze Cupwertung. Außerdem war Amie so nett, ihr Minchen immer wieder auch für meine Tochter Marie zur Verfügung zu stellen, wenn unser Pony unter einem seiner anderen Reiter startete. Da Amie selbst durch Evi genug Pferde zu reiten hatte und auch in den höheren WE-Klassen starten konnte, konnte sie sich schließlich auch den Traum eines Fohlens aus ihrer Hermine erfüllen.
Und dadurch kommen wir jetzt zum Exotischen. Das Fohlen sollte auf jeden Fall für die Working Equitation sein - und für Amelie selbst, also ein Verkauf stand von Anfang an außer Frage und Papiere waren deshalb auch nicht so wichtig. Als Jane dann verkündete, ihren Mustang Ima Tru Man legen lassen zu wollen, um ihn mit nach Moorwiesen nehmen zu können, beschloss Amelie kurzfristig, dass die Zeit für ein Minchen-Fohlen gekommen war. Truman ist mit seinen 8 Jahren in der Working Equitation bis zur Klasse L ausgebildet, wobei er mit Jane nur bis zur Klasse A gestartet ist - und das immer höchst erfolgreich. Aber nur bei Jane. Evi, die den Mustang zeitweise in Beritt hatte, konnte ihn zuhause ganz entspannt reiten, aber kaum waren die beiden am Turnier, wollte nichts mehr funktionieren. Genau dasselbe stellte sich dar, als Erin Cavenaugh, der Truman ebenfalls schon sehr lange kennt und an seinem Training mitgewirkt hat, sich einmal an der Working Equitation versuchen wollte. Es war sicherlich nicht nur Erins Unerfahrenheit mit der Reitweise, die zu den schlechten Ergebnissen geführt hat. Truman ist ein Ein-Frau-Pferd, jedenfalls hat er das so beschlossen. Sein starker Charakter und seine Selbstständigkeit zeigen sich vor allem gern in der Rinderarbeit, aber auch in der Dressur und im Trail machte er mit seiner Besitzerin immer eine gute Figur.
Die Farbe war keine große Überraschung, nachdem Vater Truman reinerbig Braun und Falbe ist und Mutter Minchen keine Anlage für Schwarz trägt. Trotzdem ist bei einem Mix natürlich alles nicht so gegeben und wir waren dann doch recht überrascht, wie zart Ima Wizard Harry eigentlich ist. Nicht nur bei seiner Geburt, die mit 8 Tagen Verspätung am 14. Juni stattfand, sondern auch jetzt. Seine filigranen Beinchen wirken ein bisschen wackelig für seinen durchaus stattlichen Körper und wo er das feine Köpfchen und die fast schon Marwari-artigen Ohrspitzen her hat, ist auch noch ein Rätsel. Aber wir sind sehr gespannt, wie das kleine Teufelchen sich entwickeln wird und ob vielleicht nicht doch noch eine der Elternrassen sich durchsetzt. Harry war jedenfalls trotz seines jungen Alters schon viermal mit auf Turnieren und meistert Hängerfahren wie ein ganz Großer. Und die Freundlichkeit Hunden gegenüber hat er wohl von seiner Mutter geerbt.