Dubh Flaith bedeutet "Schwarzer Prinz" und genau das ist Flicka auch. Auf unseren ersten Ira-Nachkommen waren wir natürlich ganz besonders gespannt und bisher hat Flicka uns nicht enttäuscht. Der lackschwarze hat überraschenderweise von seinen Eltern sehr viel Bewegung vererbt bekommen, womit wir bei einer springbetonten Abstammung nicht unbedingt gerechnet hätten. Aber wir hätten mit viel nicht gerechnet, zum Beispiel damit, dass aus dem zierlichen Sportpferdetyp ein richtiges Schlachtschiff wird - jedenfalls ist er extrem leichtfuttrig und hat auch sonst nicht mehr viel mit dem dünnen Baby zu tun, das so edel und grazil ausgesehen hat. Aber natürlich ist das nicht alles und wie hoch er im Springen letztendlich hinaus will, kann nur die Zukunft zeigen.
Anders als die meisten Ira-Fohlen - und Ira höchstpersönlich - ist Flicka keineswegs ein Clown. Er beweist - trotz seiner gewaltigen Masse - bei jeder Gelegenheit sehr viel Anmut und Klasse und wenn es um Dreck geht, auch noch ziemlich tussihaftes Verhalten. Es benötigt sehr viel Überzeugung, dass Flicka auch nur einen Schritt in eine Pfütze macht und während er fließendes Wasser in der Regel sehr gern mag, zeigt er deutliche Skrupel, in stehende Gewässer zu gehen, sofern er den Boden nicht erkennen kann. Gewälzt wird sich außerdem nur im trockenen Sand und auch Hinlegen kommt nur in Frage, wenn der Boden staubtrocken oder frisch eingestreut ist. Alles andere könnte ja seine Frisur zerstören. Es wäre vermutlich nicht zu verkehrt, ihn als Schönwetterpferd zu bezeichnen, weil er bei Regen und den sich dadurch bildenden Pfützen nur ungern einen Schritt nach draußen setzt. Befindet er sich aber in der Reithalle, kann draußen die Welt untergehen und es wird ihn nicht stören.
Flicka ist ein Workaholic, der am liebsten gar keine Pausen machen würde. Er bewegt sich gern und viel und lebt das sowohl im Training als auch auf der Koppel aus. Er spielt gern mit anderen Pferden, muss aber nicht um jeden Preis der Chef sein, was den Umgang mit ihm durchaus angenehm machen kann. Zwar ist er nict gänzlich von Hengstmanieren verschont geblieben, ist in den meisten Fällen jedoch gut händelbar. Ein bisschen Sicherheitsabstand zu anderen Pferden hat aber noch niemandem geschadet und eine rote Schleife sieht in seinem schwarzen Langhaar auch ganz wunderschön aus, weshalb man besser nicht darauf verzichten sollte. Wenn wir uns über etwas bei ihm beschweren müssen - bis auf die Sache mit den Pfützen vielleicht, die ja auch ihre guten Seiten hat, wenn es ans Putzen geht - dann wäre es vermutlich sein spärliches Mähnenwachstum. Zwar sind seine Eltern auch nicht gerade Mähnenwunder, aber Flickas Langhaar scheint einfach überhaupt nicht dichter werden zu wollen. So sieht er meistens aus wie ein kleiner Punk, wenn mal wieder alles absteht anstatt glatt zu liegen, aber hoffentlich gibt er statt seiner spärlichen Behaarung später einmal sein Flaxengen weiter, wenn er es einmal bis in die Zucht schafft. Nicht, dass wir daran zweifeln würden, immerhin haben wir unseren Schönling schon in Aktion gesehen.