Hängen euch die Hannoveraner und die Friesen und die Quarter Horses zum Hals raus? Wie wäre es dann mit etwas ganz Exotischem: einem Friesozaner?
Threepio entstand aus einem ungeplanten Weideabenteuer des Lipizannerhengstes Conversano "Converse" Nerissa mit der Friesenstute Caballos Kjilla PR. Leider sollte er auch das letzte Fohlen von Converse bleiben, da der sich nach seinem Liebesausflug Verletzungen zuzog, die eine Vorstellung zur Körung und damit einen weiteren Deckeinsatz unmöglich machten. Aber auch mit seiner Rasse ist der Wallach etwas Einzigartiges, auch wenn er hin und wieder unter Beweis stellt, dass das vielleicht etwas Gutes ist. Threepio ist kein einfacher Charakter, er ist ein ziemlich sturer Kopf und versucht den auch immer wieder durchzusetzen. Zirkuslektionen findet er doof, er will doch lieber gleich die Belohnung haben und ach, das letzte Mal hat er noch ein Leckerchen bekommen, als er sich hingelegt hat, wieso gilt das plötzlich nicht mehr, nur weil er einen Sattel trägt und eigentlich gar nicht dazu aufgefordert wurde? Es ist schwer, seine Intelligenz wirklich einzuordnen - entweder er ist ganz besonders klug oder ganz besonders dumm, aber was jetzt eigentlich der Fall ist, wird vermutlich für immer ein Mysterium bleiben.

Unterm Sattel ist er bisher ein sehr langsamer Lerner, auch wenn er immerhin schon in den drei Grundgangarten halbwegs am Hufschlag geritten werden kann. Sein Training kostet die meisten jedoch den letzten Nerv, denn egal ob bei der Bodenarbeit oder beim Reiten, Threepio findet immer etwas, das spannender ist, als seinem Menschen zuzuhören.
Ein Jahr lang war er in den USA bei den Westveil Estates stationiert, wo er eingeritten wurde. Auch das Einfahren stand am Programm, schließlich entschied man sich jedoch, getrennter Wege zu gehen und er kam wieder zu uns zurück. Für Threepio ist in einem großen Stall, in dem täglich zahlreiche Pferde bewegt werden müssen und nicht so viel Zeit für jedes einzelne bleibt, einfach fehl am Platz. Er ist ein ganz besonderer Charakter, der auch ganz besonders gefördert werden möchte. Er ist furchtlos wie ein Esel, wenn er will, dann setzt er wieder keinen Huf in den Anhänger oder auf den Waschplatz, weil sich dort ein gefährliches Monster versteckt. Und wie ein Esel ist er kaum vorwärts zu bekommen, wenn er sich in den Kopf gesetzt hat, jetzt nicht vorwärts gehen zu wollen.

Threepio ist eine Lebensaufgabe für jemanden mit sehr viel Geduld und guten Nerven. Sein Großvater war mehrfacher Dressurmeister und ist bis heute einer der bekanntesten Lipizzaner Veslands, seine Mutter ist zwar ein bisschen ein Sensibelchen, war mit ihrem Reiter Oliver Meissner aber schon sowohl in der Dressur als auch in der Working Equitation erfolgreich. Threepios Vater Converse wurde nach seinem Unfall vor allem im Fahrtsport eingesetzt und war im Ein- und auch im Zweispänner erfolgreich unterwegs. Die genetischen Grundlagen sind also da, was aus unserem Esel aber schließlich wird, hängt davon ab, ob er jemanden findet, der ihn entsprechend fördern kann.