Der größte ist er nicht unser Charmeur, aber das merkt man ihm ganz und gar nicht an. Vor allem wird er aber seinem Namen gerecht, denn er wickelt wirklich jeden um den Finger. Mit seinem nahezu perfekten Körperbau, dem unwiderstehlichen Ponyblick und seiner lieben, verschmusten Art ist er einer der Lieblinge in unserem Stall. Trotz seines jungen Alters hat er seine Hengstmanieren wirklich gut unter Kontrolle und er lässt sich sogar mit Stuten zusammen verladen. Ähnlich wie seine Mutter Maymoon strahlt er immer eine gewisse Ruhe aus, egal wie hektisch es gerade auf der Stallgasse zu geht. Er bleibt dann einfach an seinem Platz stehen und beobachtet. Dies ist sowieso eine seiner Lieblingsbeschäftigungen, das Beobachten. Er ist nicht der, der wegläuft, hochschreckt oder völlig eingeschüchtert den Rückwärtsgang einwirft. Charmeur bleibt einfach stehen und guckt mit seinen dunkelbraunen Augen das Objekt des Schreckens einfach an und wenn er dann mutig genug ist, macht er auch einige Schritte drauf zu.

Unter dem Sattel macht sich seine Ruhe ebenfalls bezahlt. Von Anfang an war er nicht der, der stundenlang den Reiter testet oder sonstige Späßchen macht. Charmeur lief immer brav seine Runden und nach und nach merkte man ihm auch den Spaß an der Arbeit an. Seine im Freilaufen recht schwungvollen und taktvollen Bewegungen hat er auch unter dem Sattel beibehalten und war von Anfang an ein sehr ausbalanciertes Pferd. Sowieso muss man bei ihm vorsichtig sein nicht zu viel zu verlangen, denn von sich aus bietet er schon viel an und zeigt einem Möglichkeiten in welche Richtung es mit ihm mal gehen wird, doch man sollte sich vor Augen halten, wie jung der Ponyhengst noch ist und immer die altersgerechte und vor allem pferdegerechte Ausbildung beibehalten, wir wollen ihn schließlich so lange wie möglich im Sport behalten.

Apropos Sport. Nicht nur die Dressur zählt zu Charmeurs späteren Einsatzgebieten, sondern auch im Springsport vermuten wir für ihn einige Chancen. Schon beim Freispringen zeigte sich eine recht gute Technik und Vermögen am Sprung. Vor allem fiel jedoch auf, dass der Falbe immer mit viel Übersicht und Plan in die Springreihe kam und somit kaum Fehler verursachte. Man konnte ihm sein Alter kaum anmerken, denn es sah aus wie bei einem alten Hasen mit viel Routine und Erfahrung. Unter dem Sattel ist er bisher noch nicht viel gesprungen worden, doch auch hier zeigt er sein Talent. Ab und an stürmt er noch leicht nach vorne und hat einfach Lust auf das Springen, doch mit bewusster Kontrolle ist auch dies gut zu händeln.