Daredevil, ein Name der Eindruck macht. Leider den Falschen. Denn wer den Namen hört und dann den riesigen 1,74cm großen Hengst dazu sieht erwartet geballte Hengstmanieren, gepaart mit absolutem Energieschub und eigentlich absolut nicht händelbar. Dabei ist Daredevil unser sensibelchen. Er ist sehr fügsam, passt sich nicht nur seinem Reiter, sondern auch seiner Umgebung an. Er lässt sich zwar tatsächlich schnell aufstacheln, aber genau so einfach wieder beruhigen. Mit Menschen, jungen Pferden und Stuten ist er respektvoll, problemlos und sehr fürsorglich. Bei anderen Hengsten entscheidet eher die Sympathie, er geht ihnen lieber aus den Weg. In Daredevil haben wir einen sehr klugen Hengst gefunden, der seine Aufgaben sehr sorgfältig erfüllen möchte. Dadurch versaut er sich allerdings auch seine Leichtigkeit und ist einfach kein Siegertyp. Sobald er einen Fehler macht, bringt ihn das aus der Konzentration und es folgen weitere Fehler. Dennoch ist er ein gutes Turnierpferd. Warum? Er geht selten ohne Platzierung aus dem Ring.

Als Anfängerpferd eignet er sich auf jeden Fall nicht. Nicht nur, weil er ein Hengst und damit ein Stück weit unberechenbar bleibt, sondern einfach wegen seiner sensiblen Art. Er braucht eine erfahrene Hand, die ihn aus unsicheren Situationen ruhig heraus führen kann, die seine Konzentration zurück holt, ihn einfach bei den Tatsachen lässt. Auch kann er es nicht ausstehen, wenn der Reiter eine unruhige Hand hat oder einen schlechten Sitz. Dann kann auch unserem braven Bub ein Buckler passieren, oder Taktfehler. Je nach dem, wie unsicher der Reiter ist. Zwar zeigt sich Daredevil im Gelände und auch im Parcours sehr mutig und sprunggewaltig, jedoch wird seine sportliche Eignung nicht weiter gefördert. Er ist und bleibt in der Dressur, da sind nervöse Augenblicke nicht so verheerend, wie es im Springen oder gar im Gelände wäre.