Als nächstes wird es irisch. Wie gesagt, wir decken heute mal eine große Bandbreite an Rassen ab. Die Mutter ist unsere etwas lustig benannte Manguste (EA Mangosteen) - wie unschwer zu erkennen ist ein Irish Sport Horse aus einer der Mango-Linien, die wir bei uns ja sehr pflegen. Manguste ist eine Tochter des WP Snap Dragon, der in den USA bei Madrona Park aufgestellt ist. Ihre Mutter ist unsere Mangie S Mangolicious aus der Zucht von Southern Acres Inc., eine "Quadratmango", nachdem beide Eltern aus Mango-Linien stammen, ohne eng miteinander verwandt zu sein. Vater Moulinsart Mango ist auch der Vater unserer beiden Prämienstuten S Mamalovesmango und S She Bangs und auch der Winter'schen Staatsprämienstute S A Summers Night, von der wir wiederum unseren Prämienhengst Amhlaoibh Sw (Olaf) haben. Und auch Halb- und Vollgeschwister von Mangie über die Mutterstute Seamango sind in Vesland vertreten. Mangie war ihre letzten sportaktiven Jahre an die Ponyzucht Kleemann verpachtet, um der dortigen Bereiterin Lydia Westfels Starts in der höchsten Klasse der Vielseitigkeit zu ermöglichen und kam Anfang 2021 dann zu uns zurück, wo sie dann gedeckt wurde und wir erwarten dieses Jahr ein letztes Fohlen aus ihr. Für ihre Tochter Manguste war 2021 das erste Fohlen dran, wobei sie mit 11 Jahren bereits eine ältere Maidenstute war. Manguste startete unter Alexander Fischer in Youngster Prüfungen und später bis zur Klasse L, diesen Winter wurde sie dann aber als Lehrpferd für unsere junge Amazone Franzi auserkoren, die Tochter unseres Springbereiters Anton. Franzi möchte unbedingt in der Vielseitigkeit weiterkommen, nachdem sie aufgrund ihrer ungeduldigen Art zunächst vor allem Dressurtraining verschrieben bekommen hatte, was nach einigen Trotzreaktionen dann richtig Früchte getragen hatte. Mittlerweile reitet die 13-Jährige Dressur auf L-Niveau und darf nun auch Spring- und Geländespringprüfungen starten. Mit Manguste ist sie hier aktuell in der Klasse E unterwegs und macht sich hier auch schon sehr gut und ihre Dressurerfahrung konnte ihr schon manches Mal wirklich aushelfen.
Bei einer älteren Maidenstute greift man natürlich vor allem gern auf Bewährtes zurück. Und das war in diesem Fall wieder der Rising Sun Prämienhengst GNs Niall Conan, von dem wir letztes Jahr insgesamt vier Fohlen bekamen, davon drei aus Maidenstuten. Niall Conan hat sich ja schon wirklich bewiesen, sportlich mit über 1000 Turnierpunkten und Siegen wie im Black Velvet Cup 2020 in der Klasse S. Aber auch züchterisch mit 9 Nachkommen, darunter natürlich unser Prämienhengst Niall Rhegan LW. Niall Conan ist ein Sohn von Elitehengst Novalis Castiel Sw, der ja auf 25 Nachkommen und über 700 Turnierpunkte kommt, darunter Erfolge in Springprüfungen der höchsten Klasse. Novalis Castiel wurde 2014 zum SAI Warmblood of the Year gekürt und mehrfach züchterisch ausgezeichnet. Unter seinen Nachkommen finden sich sowohl im Springen als auch in der Vielseitigkeit hoch erfolgreiche Pferde. Mütterlicherseits geht Niall Conan auf die bekannte Knockado-Linie von Windfield Farms zurück, deren Begründerin die Irish Draught-Stute Knockado Pearl ist. Seine Mutter WFF Knockado Siobhan brachte auch unsere erfolgreiche Stute GNs Kaera Shauna und die Prämienstute GNs Jealousy Issue, die erst kürzlich ihre Sportkarriere beendet hat.
Also eine unerfahrene Stute aus besten Linien, angepaart mit einem sehr erfahrenen Hengst aus vererbungsstarken Vorfahren, was soll da schon schief gehen? Nichts, lautet die Antwort, denn genau das ist schief gegangen: absolut gar nichts. EA Niall Mango heißt der junge Mann, den Manguste uns geschenkt hat. Er ist ein langbeiniger Hengst, der seinen Vater in Farbe und Zeichnung nicht verleugnen kann. Dieser jüngste Spross der Mango-Familie gibt sich stets sehr harmonisch, selbst wenn das Wachstum wieder einmal zugeschlagen hat. Er hat ein etwas zarteres Gemüt, erschreckt sich leicht - oft auch vor Dingen, die er schon ganz lange kennt. Aber so schnell er sich aufregt, so schnell hat er sich auch wieder beruhigt und chillt dann neben dem pferdefressenden Wassereimer, der ihn eben noch anfallen wollte. Sobald man sich mit einer etwas heftigeren ersten Reaktion abgefunden hat, ist er im Umgang auch gar nicht mehr kompliziert und irgendwann rollt man über seine dramatischen Szenen nur noch die Augen, weil man weiß, dass sie gleich vorbei sind. Und sportlich sollten sie ihm auch nicht im Wege stehen, ein kleiner Adrenalinschub hat im Gelände vermutlich noch keinem geschadet.