Für Nessie (Clytaemnestra EA) war es das zweite Fohlen und ihre Fohlen sind vor allem für Hannes immer etwas ganz Besonderes, weil er damals dabei war, als sie sich das Bein gebrochen hat. Sie war in eine Rangelei zwischen mehreren Pferden geraten und ohne den genauen Hergang zu kennen, wissen wir nur, dass Pandora sie verletzt hatte. Noch dazu handelte es sich um einen offenen Bruch und wir dachten wirklich, dass sie nicht mehr zu retten wäre. Aber unsere Tierärzte haben wahre Wunder vollbracht und auch wenn Nessie durch die lange eingeschränkte Bewegung in ihrer Entwicklung etwas hinterher hing, entwickelte sie sich doch sehr gut und der Bruch verheilte ohne Probleme. Die Tochter des Conversano Rosa hat sich zu einem sehr rittigen, aber oft etwas unsicheren Dressurpferd entwickelt, das nach ihren zwei Fohlen mittlerweile auch wieder in den Sport zurückgekehrt ist. Unsere Emma stellt die schon 8-jährig schneeweiße Stute in der Dressur vor und konnte sich mit ihr im letzten Jahr noch für den Little Lincoln Cup qualifizieren und die Gesamtwertung der 4 days 4 im Eventzentrum Zahr in der Dressur der Klasse A gewinnen. Mittlerweile arbeiten sie fleißig an der Versammlung, um im Frühjahr in die Klasse L starten zu können, Bewegung hat Nessie jedenfalls genug, um noch höher zu kommen.
Wie schon ihre Tochter Ilione EA aus 2020 bekam Nessie auch ihr zweites Fohlen von Endymion EA. Der erst 6-jährige Hengst ist ein Sohn des Trakehnerhengstes Eisenherz aus der Lipizzanerstute Milana, die ja mit Sarzana letztes Jahr eines der ersten Fohlen brachte. Mit der Anpaarung kommen also je ein Hengst und eine Stute aus beiden Ursprungsrassen des Victorian Warmbloods zusammen. Endymion wird von Hexe ausgebildet und derzeit in Dressurpferdeprüfungen der Klasse A vorgestellt, wobei er sich gerne noch selbst im Weg steht und mit mehr Routine sicherlich deutlich bessere Platzierungen erreichen wird. Hexe ist mit seinen Fortschritten aber sehr zufrieden und auch charakterlich fehlt es diesem grundehrlichen Hengst an Nichts, er braucht einfach noch ein bisschen Zeit.
Mit zwei Wochen Verspätung kam dann also am 29. April der Vollbruder zu Ilione zur Welt. Kokytos EA haben wir den dunkelbraunen Hengst genannt, der tatsächlich kein Schimmel-Gen von seinen Eltern geerbt hat. Kokytos ist ein sehr edles, deutlich im Warmbluttyp stehendes Victorian Warmblood (B-Buch) mit sehr feinem Charakter. Seine Schwester begeisterte ja auch schon mit ihrer zugänglichen Art und der Sensibilität im Umgang, ohne nervös zu wirken. Kokytos fehlt es vielleicht etwas an Geschlechtstyp - er ist doch sehr fein und nicht ganz so ausdrucksstark, wie man es sich für ein Hengstfohlen vielleicht wünschen würde - aber an Bewegung und Korrektheit mangelt es ihm nicht. Und die süße rosa Unterlippe ist auch einfach ein absoluter Blickfang. Im Zuge der Rising Sun Stables Jubiläumstage konnte er in seiner Klasse der Victorian Warmbloods die Nachwuchsschau für Fohlen für sich entscheiden, also definitiv ein vielversprechendes Hengstchen.