Ein Satz, den ihr vielleicht noch von euren Großeltern kennt - denn einst gab es sie, die Großherzogliche Reitakademie Ilbesbergen. Doch das sind Geschichten, an die sich von uns keiner mehr erinnern kann. Nach 96 Jahren, die die Mauern der Reitakademie verlassen standen, zweck entfremdet wurden oder einfach dem Zerfall überlassen wurden, sind es höchstens noch nostalgische Geschichten oder Schwarzweiß Fotos, die man kennt. Doch nun wird alles anders...
Die Großherzogliche Reitakademie Ilbesbergen wurde im Jahre 1754 im Herzen des Veslandes gegründet. Die Akademie entstand auf Initiative des Großherzogs Leopold III., einem leidenschaftlichen Pferdeliebhaber, der eine Institution schaffen wollte, um die Kunst der Reiterei zu fördern und zu bewahren. In prunkvoller Szenerie lies Leopold III. Woche für Woche Aufführungen der hohen Dressur zeigen - er lud den vesländischen Hochadel ein, und der Hochadel kam. Doch auch dem gemeinen Volk wurden die Tore geöffnet, und so haben Leopold III. und seine Nachfahren einen bedeutenden Einfluss auf die Pferdewelt, die Reiterei und die Bedeutung des Dressurreitens in ganz Vesland gehabt.
Am 20. August 1928 fiel der Vorhang nach der vorerst letzten Vorführung in der Reitakademie. Eine besonders schwere Sommerhitze lies den damaligen Großherzog Alexandr zum Wohle der Pferde bis auf weiteres alle Veranstaltungen ausfallen. Die Wiederaufnahme sollte mit Eintritt der kühlen Jahreszeit beginnen - doch statt dessen verstarb der Großherzog überraschend. In den folgenden Erbschaftsstreitereien und der finanziell schwierigen Situation die dem Großherzog bevor stand, wurde die Wiedereröffnung verschoben und verschoben, schließlich abgesagt und im Laufe der Zeit alle Pferde verkauft. Die prunkvolle Zeit der Akademie geriet zunehmend in Vergessenheit. In den 40iger und 50iger Jahren als Lager genutzt, später Zeitweise als Schule umgebaut, Standen die beeindruckenden Räumlichkeiten der Akademie letztlich fast 50 Jahre leer. Diese Jahre des Verfalls hinterließen ihre Spuren, und die einst glorreiche Reitakademie verblasste nicht nur aus dem Gedächtnis vieler Menschen sondern wurd auch zu einem traurigen Anblick in mitten des großen Ilbesberger Herzogspark.
Leopold Stolzen, kein geringerer als der Enkel der ehemaligen Obersattelmeisterin, Katharina Stolzen, war es der in den frühen 2000er Jahren eine Initiative ins Leben gerufen hat, um die Großherzogliche Reitakademie Ilbesbergen zu retten. Ein Unterfangen, das man mit nichten über Nacht umsetzen kann - über 2 Jahrzehnte haben er und seine Mitstreiter gekämpft. Um finanzielle Unterstützung, Genehmigungen und das richtige Personal. Doch nun ist es soweit: Die Großherzogliche Reitakademie Ilbesbergen ist genehmigt, saniert und neu eröffnet!
Seit ihrer Gründung sind Lipizzaner die Seele der Akademie. Diese majestätischen Pferde, bekannt für ihre Eleganz und ihren Stolz, wurden vom Großherzog nicht nur gezüchtet sondern auch als einzige Rasse in der Reitakademie präsentiert. Auch wenn die historischen Linien großteils verloren sind, ist auch nach der Neueröffnung das Bestreben da, die Lipizzaner als Rasse zu erhalten und in der Reitakademie zu präsentieren.
Die Ausbildung an der Großherzoglichen Reitakademie Ilbesbergen ist rigoros und umfassend. Sie kombiniert klassische Reitkunst mit Pferdeverstand und modernsten medizinischen und physiologischen Erkenntnissen. Der Fokus liegt nicht nur auf schnellem Erfolg, sondern auch auf der nachhaltigen Entwicklung und körperlichen wie mentalen Vorbereitung des Partners Pferd. Während in der Akademie vor allem Berufsreiter angestellt sind, wird sowohl das Training von jungen Reitern wie auch die Ausbildung zum Pferdewirt zukünftig wieder angeboten.
Die Großherzogliche Reitakademie Ilbesbergen soll wieder als Symbol für Exzellenz und Tradition stehen. Mit einem Blick auf die Zukunft strebt die Akademie danach, wieder zu einem magischen Ort der Begegnung und des Zaubers zu werden. Die Akademie bleibt ihrer Mission treu, Reitsport jedem Besucher zugänglich zu machen und wird ab der Herbstsaison 2024 wieder alle 2 Wochen Vorführungen anzubieten, sowie die Möglichkeit beim täglichen Training der Pferde dabei zu sein.