Wenn ihr euch jetzt denkt "Aber Anna, ihr könnt doch nicht immer alle Haflingerstuten von Strolch decken lassen!", dann habt ihr natürlich recht. Und wenn ihr das nicht denkt, dann ist es trotzdem so. Wir würden uns ja irgendwann im Kreis drehen. Außerdem sind die Araber-Haflinger auch immer so eine Gratwanderung zwischen zu viel und zu wenig Blut vom einen oder anderen - ähnlich wie bei den Anglo-Arabern ist nämlich zwischen 25% und 75% Araber-Anteil erwünscht. Da muss man manchmal etwas jonglieren. Und wieso eigentlich nicht einmal Araber-Haflinger mit Araber-Haflinger verpaaren? Genau das haben wir dieses Jahr bei Satire K gemacht. Satire ist wie Jahwira ein Araber-Haflinger erster Generation und ist genauso wie sie ein Lichtfuchs. Und sie stammt wie Steilomatiko von einer St-Linie ab, allerdings nicht von Steinreich, sondern von Stolz. Satire war eine Zeit lang das Lehrpferd für unseren Reitschüler Dante Mandl und hatte bereits ein Fohlen von Doppel-Haflingerchampion PS Kork. Für ihr zweites Fohlen musste sie ebenfalls nicht weit reisen (also das müssen die meisten unserer Stuten nicht, weil wir ja vor allem mit künstlicher Befruchtung arbeiten, aber eben nicht immer). Swarovski E ist ebenfalls ein Araber-Haflinger erster Generation, damit hat das Fohlen genauso wie seine Eltern 50% Anteil beider Rassen. Allerdings sieht Swarovski nicht unbedingt nach dem typischen Haflinger aus - zwar hat er Grundfarbe Fuchs und ist immerhin mischerbig für das Flaxen-Gen, von alldem sieht man aber wenig, weil er mit seinen 7 Jahren bereits komplett ausgeschimmelt ist. Die Schimmelfarbe hat er natürlich von seinem Vater, dem GE Adeem-Enkel Meinings Shey El Amani MSR, sein Haflingerblut kommt über seine Mutter A.T. Sunny LB, eine Meeresblicks Lausejunge BT-Tochter. Ein 50%-Fohlen also. Geboren wurde es einen Tag nach Stieglitz und irgendwie waren wir nicht so ganz darauf gefasst, was uns erwartete. Bei Kreuzungen kommt manchmal in der zweiten Generation plötzlich wieder etwas zum Vorschein, was bei den Eltern nicht so deutlich war - und genau so war es bei Sternhofs Svetlana. Schimmel-Gen hat sie keines geerbt, dafür auch keine Flaxen-Mähne - und ganz, ganz viel arabischen Ausdruck. Vermutlich könnten wir sie euch auch ohne weiteres als arabisches Reitpony verkaufen. Natürlich ist es fraglich, wie viel davon bleibt und ob sie nicht doch noch etwas haflingertypischer wird, wenn sie ausgewachsen ist. Aber bisher war sie jedenfalls ein ziemliches Überraschungspaket. Ihre zutrauliche, neugierige Art und das zuckersüße Puppengesicht machen sie natürlich noch interessanter und wir sind einfach ganz verliebt.