Reitlehrerempfehlung:
Reiter mit max. 55kg Körpergewicht
auch für leicht fortgeschrittene Reiter geeignet

Creiddylad wird auch gern "Die Unaussprechliche" genannt von jenen, die den walisischen Zungenbrecher nicht aussprechen können. Und die, denen das zu lang ist, nennen sie einfach Criddy. Obwohl ihre Rasse eigentlich "Welsh Pony im Cob-Typ" heißt, hat sie von dem Cob-Typ sehr wenig abbekommen. Stattdessen ist sie sehr sportlich gebaut und auch eher schwerfuttrig, was man von einigen ihrer Rassenvertreter nicht behaupten kann. Besonders traurig scheint sie darüber nicht zu sein, bekommt sie doch dadurch oft genug Extraportionen zugesteckt, damit sie nicht vom Fleisch fällt. Da sie ein wenig kopfscheu und außerordentlich kitzelig ist, gestaltet sich das Putzen manchmal etwas kompliziert. So tritt sie durchaus nach ihrem Bauch oder schlägt mit dem Kopf, um ihr das Bürsten unangenehm ist. Deshalb muss man sie mit sehr viel Gefühl behandeln und an ihren schlechten Tagen das Putzen vielleicht auch auf das Notwendigste beschränken - blöd ist nur, wenn so ein Tag ausgerechnet auf einen Turniertag fällt.

Auch wenn Criddy das nicht unbedingt so sieht, ist sie in der Herde relativ rangniedrig. Sie hat zwar noch ein paar Pferde unter sich, hat vielen anderen aber überhaupt nichts zu sagen. Trotzdem versucht sie immer wieder, andere herauszufordern oder ihnen ganz einfach Futter zu stehlen. Dabei kommt es auch zu ausgewachsenen Stutenzickereien, bei denen Criddy manchmal die ein oder andere Blessur davonträgt. Aber sie scheint einfach nicht dazuzulernen. Menschen lässt sie im Paddock links liegen, bis sie merkt, dass sie etwas zu fressen mitgebracht haben, dann rückt sie einem kaum noch von der Pelle.

Wer den Sprung in die Turnierszene schaffen will, ist mit Criddy bestens beraten - zumindest innerhalb eines für sie zumutbaren Reitergewichts. Nach einem ersten Kampf beim Aufsatteln und -zäumen - der Sattelgurt kitzelt schließlich beim Schließen und das Zaumzeug kommt an den Kopf - scheint sie wie ausgewechselt. Sie ist ausgesprochen motiviert und ehrgeizig und steckt mit ihrem Feuer so manch einen Reiter an. Im Dressurviereck macht sie eine gute Figur, geht meist gut am Zügel und zeigt unter dem richtigen Reiter auch sehr ansehnliche Verstärkungen. Ihre Passion ist jedoch der Stangenwald und es kann unter Umständen schwer sein, sie zurückzuhalten, wenn sie Sprünge ausfindig gemacht hat. Im Gelände ist sie dabei oft nicht ganz so enthusiastisch wie im Parcours und überhaupt erschreckt sie sich beim Ausreiten sehr schnell vor einem Vogel, einem Reh oder anderen blutrünstigen, ponyfressenden Lebewesen. Bunte Stangen und selbst flatternde Dekorationen machen ihr aber normalerweise keine Angst, auch wenn sie sich auf fremden Höfen manchmal ganz unberechenbar verhalten kann. Zuhause ist sie in ihrem Element und eine so routinierte Springerin, dass Anfänger eigentlich nichts tun müssen außer im Sattel zu bleiben. Aber auch Fortgeschrittene finden in der Ponystute eine tolle Partnerin für den Stangenwald, sie beweist außerordentliches Springpotenzial und beachtliche Wendigkeit, wenn es darauf ankommt. Deshalb ist sie auch besonders begehrt bei Reitschülern, die Reitabzeichen machen wollen. Überhaupt gilt sie im Stall für Reitabzeichen als Glücksbringer, da noch nie jemand durch die Prüfung gefallen ist, der das Abzeichen mit ihr gemacht hat - was aber vielleicht auch daran liegt, dass sie grundsätzlich eher den ehrgeizigen Schülern zugeteilt wird.